Interview mit dem Bezirksvorsitzenden Patrick Künzer

Hallo Patrick,

 

 

Markus wurde auf der Hauptversammlung im Januar 2018 als Obmann der Schiedsrichtergruppe Waiblingen wiedergewählt und geht nun in seine vierte Amtsperiode. Du bist als Bezirksvorsitzender seit 2015 aktiv. Sind vier Amtsperioden auch für Dich ein Ziel?

 

Patrick: Zunächst gratuliere ich Markus zur Wiederwahl. Die eigentliche Frage kann ich so gar nicht beantworten. Grundsätzlich ja, denn das Amt des Bezirksvorsitzenden bereitet mir große Freude. Allerdings weiß man nicht, wie sich die Strukturen in den Bezirken ändern werden. Noch immer sollen die Bezirke von 16 auf 9 bzw. auf 12 reduziert werden. Zudem wäre ich dann über 60 Jahre alt. Da sollten jüngere Menschen die Gelegenheit bekommen Führungspositionen zu übernehmen.

 

 

 

Wie würdest Du die Zusammenarbeit mit Markus Seidl im Bezirksvorstand beschreiben und was ist dabei für Dich in der Bezirksarbeit die wichtigste Eigenschaft?

 

Patrick: Mit Markus arbeite ich sehr, sehr gerne und konstruktiv zusammen. Wichtigste Eigenschaft dürfte dabei die kritische Beobachtung der Arbeit sein. Es bringt mir persönlich und dem Gremium nichts, wenn alles nur abgenickt wird. Es macht deutlich mehr Sinn die Dinge zu hinterfragen bevor sie entschieden und veröffentlicht werden, um das Optimum für den Bezirk zu erreichen.

 

 

 

Was sind für den Bezirksvorstand die primären Ziele in den nächsten Jahren?

 

Patrick: Angetreten bin ich als Vorsitzender vor drei Jahren mit dem Anspruch für Ruhe im Bezirk zu sorgen. Dies ist uns gelungen. Darüber hinaus war es wichtig, den Austausch mit den Vereinen auf Augenhöhe zu bekommen, Nähe zu beweisen. Das würde ich bei einer Wiederwahl auf alle Fälle beibehalten wollen. Bei dem anstehenden Plan der Verbandsspitze die Bezirke zu reformieren, gilt es für alle in unserem Bezirk die Lösung zu erreichen mit der wir alle leben können. Das alleine wird schon eine Herkulesaufgabe werden. Allerdings gelang es mir in den Sitzungen des Beirats ein gewisses Standing zu erarbeiten. Soll heißen dass ich da kein Mitläufer bin und mein Wort schon gehört und ernst genommen wird.

 

 

 

Bundesweit wird von einer sinkenden Schiedsrichter-Zahl gesprochen. Was muss der Verband und der Bezirk verbessern, damit die Suche nach neuen Schiedsrichtern wieder erfolgreicher ist?

 

Patrick: Ein sehr großes Problem. Seitens des Verbandes versucht man ja einiges um die Gewinnung anzustoßen. In den Gruppen gibt es Beisitzer zur Schiedsrichtergewinnung. Darüber hinaus kann man nur für die Schiedsrichterei werben, was ich bei jeder sich bietenden Gelegenheit auch tue.

 

 

 

Bist Du selbst schon als Schiedsrichter auf dem Platz gestanden? Was waren Deine Erfahrungen?

 

Patrick: Sehr oft sogar, mit tollen und zumeist positiven Erfahrungen. Meine Defizite im läuferischen Bereich konnte ich durch mein gutes Auge ausgleichen. Bei einem AH-Turnier wurde es allerdings einmal eng für mich. Damals dachte ich bei einem Turnier der AH braucht man keine Rote Karte, sehr naiv gedacht von mir. In der Folge hatte ich 35 Minuten nur Theater. In dem Spiel musste ich dann doch noch Rot zeigen. Dass wochenlang in Affalterbach Steckbriefe von mir hingen ist allerdings nicht bestätigt.

 

 

 

Seit dieser Saison gibt es in der Fußball-Bundesliga den Videobeweis. Wie ist Deine persönliche Meinung aus Sicht eines Fans zum neuen technischen Hilfsmittel?

 

Patrick: Wir haben den Videobeweis und müssen folglich damit klar kommen. Ich persönlich bräuchte ihn nicht. Im Laufe der Zeit wird das sicherlich verbessert werden. Somit werden die Diskussionen weniger werden.

 

 

 

An den Wochenenden sieht man Dich nahezu ausschließlich auf den Sportplätzen im Bezirk. Wie viele Stunden investierst Du denn wöchentlich in Dein Amt als Bezirksvorsitzender?

 

Patrick: Ich wollte dieses Amt und übe es voller Stolz aus. Klar investiert man sehr viel Zeit und opfert den Urlaub um bei Tagungen dabei sein zu können. Genau definieren kann man den Zeitaufwand nicht bzw. tue ich auch nicht. Es macht einfach Spaß sich mit anderen Sportlern auszutauschen. Darüber hinaus lernt man unheimlich viele Menschen kennen, das gefällt mir.

 

 

 

Deine Nähe zu den Schiedsrichtern fällt vielen positiv auf. Was zeichnet für Dich die Schiedsrichtergruppe Waiblingen besonders aus?

 

Patrick: Sehr gerne bin ich nah an den Schiedsrichtern, bin stolz auf Euch und die anderen Gruppen. Ob in der Halbzeit, bei Turnieren oder anderen Veranstaltungen, stets suche ich den Kontakt. Das Feedback ist in der Tat positiv. Bedingt durch Markus als meinen Stellvertreter, bin ich natürlich sehr nah dran an der Schiedsrichtergruppe Waiblingen. Besonders zeichnet Euch folgendes aus: große Motivation, gute Kameradschaft, gute Organisation, offener Umgang. Die Struktur passt einfach. Einfach ein cooler Haufen um es mal gechillt zu formulieren. Dazu kommt natürlich die Qualität. Von der Kreisliga bis zur Bundesliga ist alles vertreten.

 

 

 

Abschließende Frage: Im Sommer steht die Fußball-Weltmeisterschaft an. Wer steht sich im Finale gegenüber und welches Land holt sich den Titel?

 

Patrick: Deutschland wird ohne Gegentor Weltmeister, alles andere wäre eine herbe Enttäuschung. Wen wir im Finale besiegen ist dabei völlig egal.